Ziele

Komplexität von Rassismus erkennen

Rassistisches und diskriminierendes Handeln von Menschen wird aus ganz unterschiedlichen Quellen gespeist. Das ist ein zentraler Ansatz des Netzes gegen Rassismus. Initiativen gegen Rassismus und Ausgrenzung müssen berücksichtigen, dass nicht eine einzige Ursache für die Entwicklung rassistischer und rechtsextremer Positionen verantwortlich ist, sondern durch eine Vielzahl von Erfahrungen im Umgang mit gesellschaftlichen und politischen Strukturen, im Alltagsleben und in der Familie geprägt werden. Daher sind die Organisationen des Netzes gegen Rassismus - für gleiche Rechte’ der Überzeugung, dass die Beseitigung von Rassismus und Ausgrenzung eine Querschnittsaufgabe für alle gesellschaftlichen Organisationen und politischen Akteure ist. 

Antirassismusarbeit als Querschnittsaufgabe wahrnehmen

Statt rechtsextreme und rassistisch motivierte Diskriminierung und Gewalt herunterzuspielen, ist ein gesellschaftlicher Konsens gegen Rassismus, Diskriminierung und Ungleichbehandlung erforderlich. Dieser Ansatz zielt darauf, die Beseitigung jeglicher Diskriminierung als Querschnittsaufgabe anzugehen. Gleichzeitig soll ein gesellschaftliches Klima geschaffen werden, in dem Rassismus und Diskriminierung geächtet werden und rassistische Übergriffe nicht schweigend hingenommen oder gar heimlich begrüßt werden. Anders formuliert: Das ‚Netz gegen Rassismus - für gleiche Rechte’ setzt sich auf nationaler und europäischer Ebene für die Einhaltung demokratischer Werte und Menschenrechte ein. 

Vernetzung der Arbeit von Antirassismusorganisationen

Die gemeinsame Analyse und der Austausch zwischen den deutschen Antirassismusorganisationen (egal ob groß oder klein) wird von den Mitgliedern des Netzes als äußerst hilfreich empfunden. Es bietet die Möglichkeit einen besseren Überblick einer konkreten Situation zu erlangen und durch umfangreiche Informationen zu erkennen wie ein gemeinsamer oder ein individueller Weg der einzelnen Organisation oder des Netzes als Gruppe aussehen kann. Dies zahlt sich in der alltäglichen Arbeit aus. Eine Mitgliedsorganisation hat gute Zugänge zu Hintergrundinformationen, eine andere in die Communities, eine Dritte kennt die internationalen Rechtsinstrumente. Dieses Wissen ist durch eine Vernetzung für alle zugänglich.

Erfahrungen und Informationen austauschen

Antirassismusarbeit muss mit einer umfassenden Integrations- und Gleichbehandlungspolitik verbunden werden, damit Initiativen, Maßnahmen und Projekte zielgerichtet und langfristig wirken können. Der Kern des Netzes gegen Rassismus, für gleiche Rechte ist der Meinungs- und Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung. Ein Beispiel aus der Praxis: Da einige der Organisationen des Netzes bei der Vorbereitung und Durchführung eines Integrationsgipfels beteiligt waren und auch beim Gipfel selbst teilnahmen, konnten die anderen aus erster Hand erfahren, welche Debatten geführt wurden und welche Entscheidungen anstanden. Diese Art der Zusammenarbeitwird gepflegt, gestärkt und ausgebaut – zum Nutzen der Organisationen des Netzes und zum Nutzen des gleichberechtigten Zusammenlebens in Deutschland.

Aktivitäten gemeinsam gestalten

Eine Vernetzung ist nicht nur Informationsaustausch sondern auch, da wo es Sinn macht, Kooperation. Das Netz diskutiert gemeinsam, ob in bestimmten Situationen eine gemeinsame Arbeit für die Lobbyarbeit hilfreich und vielversprechend ist. Organisationen können entscheiden, ob sie aktiv daran teilhaben möchten, oder können davon Abstand nehmen. Das Netz bietet den Rahmen sich in der politischen Arbeit gegenseitig zu unterstützen und die jeweiligen Ziele gemeinsam anzugehen. Häufig ist die Bündelung der Kräfte die einzige Möglichkeit für zivilgesellschaftliche Organisationen gesellschaftliche Veränderungen zu erwirken.

Nationale und europäische Politik beeinflussen

Durch gemeinsame Lobbyingaktivitäten des Netzes, mit dem Ziel Antirassismuspolitiken zu stärken und ausgrenzende und diskriminierende Politiken und Praktiken zu minimieren, kann das Netz Einfluss nehmen auf die nationale Situation. Durch die institutionelle Anbindung und Vertretung des Netzes beim Europäischen Netz gegen Rassismus (ENAR) kann es auch auf die europäische Arbeit des ENAR einwirken. Informationen der EU Ebene werden an die nationale Ebene weitergeleitet und im Netz gestreut.